Mountainbike Marathon Grand-Raid BCVS

30. Oktober 2023

Der Mountainbike-Marathon Grand-Raid BCVS stellt eine der wohl herausforderndsten Sportveranstaltungen seiner Art dar. Er bietet Interessenten verschiedene Strecken mit jeweils variabler Länge an. Dabei richtet er sich nicht nur an klassische Mountainbiker, sondern gleichermaßen an E-Bike-Fahrer. Beliebt ist der Marathon vor allem aufgrund seiner abwechslungsreichen Streckenführung durch die Walliser Alpen. In diesem Beitrag können sich Interessenten über die wichtigsten Fakten zur Veranstaltung schlaumachen.

Dadurch zeichnet sich der Grand Raid BCVS aus

Beim Grand Raid BCVS handelt es sich um den ältesten Mountainbike-Marathon in Europa. Die Geburtsstunde der Veranstaltung schlug im Jahr 1990 – seitdem findet sie jährlich im August statt. Austragungsort ist der Kanton Wallis in der Schweiz, wo die Banque Cantonale du Valais (BCVS), also die Walliser Kantonalbank, als Sponsor fungiert.

Es hat die längste Strecke eine Länge von 125 Kilometern, während Radfahrer auf ihr 5.025 Höhenmeter überwinden – es überrascht also nicht, dass sie zu den anspruchsvollsten MTB-Rennstrecken zählt.
Im Jahr 2021 erfuhr die UCI-Mountainbike-Marathon-Serie einen Relaunch. In diesem Kontext nahm man den Grand Raid BCVS in den Terminkalender dieser Reihe auf.

Die Strecken unter der Lupe

Es stehen Teilnehmern beim Mountainbike Marathon Grand-Raid BCVS vier Strecken zur Auswahl. Diese weisen unterschiedliche Längen und Höhenunterschiede auf. Identisch ist aber der Ankunftsort bei allen Rennen – und zwar befindet sich das Ziel immer in Grimentz. Für folgende Distanzen können sich Interessenten mit ihrem Mountainbike anmelden:

  •  Verbier bis Grimentz: Distanz von 125 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 5.025 Metern
  •  Nendaz bis Grimentz: Distanz von 93 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 3.9044 Metern
  •  Heremence bis Grimentz: Distanz von 68 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 1.845 Metern
  •  Evolene bis Grimentz: Distanz von 37 Kilometern bei einem Höhenunterschied von 5.025 Metern

Die bekannteste Strecke ist aber die Route von Verbier bis Grimentz. Aufgrund deren beachtlicher Länge und dem großen Höhenunterschied ist für die aber eine entsprechende Ausdauer erforderlich. Natürlich braucht es auch ein hochwertiges und leistungsstarkes Mountainbike.

Sind auch Rennen mit dem E-Bike gestattet?

Seit kurzem gibt es beim Mountainbike Marathon auch die Kategorie E-Bike. Und zwar gilt diese für die Hauptstrecke ab Verbier als auch für die Abfahrten Nendaz, Heremence und Evolene. Es ist somit möglich, bis zu 125 Kilometer mit dem E-Mountainbike zurückzulegen.

Mit der offiziellen Mountainbike-Strecke ist die E-Bike-Route übrigens identisch. Man überquert also den Pas de Lona. Startet man von Verbier aus, braucht man nicht nur genügend Ausdauer, sondern gleichermaßen eine entsprechende Ausstattung für das Fahrrad. Für die längste Strecke von 125 Kilometern sollte man mindestens drei Batterien mitnehmen.

Teilnehmer sollten bedenken, dass sie den Batteriewechsel ausschließlich bei den technischen Posten wechseln können – sie befinden sich bei den Verpflegungsstellen. Die Fahrer selbst sind dafür verantwortlich, die Batterien auf die Rennstrecke zu bringen. Allerdings ist es während des Rennens untersagt, diese Ausstattung bei sich zu tragen.

Es ist derzeit noch nicht möglich, die Menge der eingesetzten Batterien zu kontrollieren. Aus diesem Grund gibt es für die Starts mit dem E-Mountainbike keine Podiumsplätze.

Das erwartet die Teilnehmer auf der Strecke

Beliebt ist der Mountainbike-Marathon nicht nur aufgrund seiner herausfordernden Länge. Einzigartig ist der Marathon nämlich auch aufgrund seiner Streckenführung. Damit sich Interessenten von ihr einen guten Eindruck machen können, erhalten sie hier einen Überblick über die Strecke zwischen Verbier und Grimentz.

Bereits nach dem Start folgt die erste Steigung. Bis Nendaz überwinden alle Teilnehmer die ersten 1.000 Höhenmeter. Danach führt der Abschnitt bis nach Heremence die Rennfahrer durch zahlreiche Waldabschnitte. Es schlagen sich die Teilnehmer dort aber auch mit steilen Passagen mitsamt losen Steinen herum. Bis nach Evolene legen die Fahrer über 3.000 Höhenmeter zurück. Danach folgt gleich der Anstieg zum Pas de Lona, der auf etwa 2.800 Metern liegt. An dieser Stelle haben die Biker bereits 4.500 Höhenmeter überwunden. Doch müssen sie sich auf der folgenden Abfahrt immer noch stark konzentrieren. Denn der letzte Abschnitt ist steil und technisch anspruchsvoll. Will man beim Rennen also einen Sturz vermeiden, muss man beim Abstieg mit Bedacht vorgehen. Oft müssen die Fahrer auf der Abfahrt nach Grimentz die letzten Kräfte mobilisieren.

Es erwartet die Mountainbiker beim Marathon also eine vielseitige Herausforderung. An einigen Abschnitten dürfen sie sich zudem über malerische Panoramen freuen. Zu sehr darf man sich von diesen aber nicht ablenken lassen, da die Streckenführung maximale Konzentration erfordert.

Das letzte Rennen im Überblick

Das letzte Rennen des Mountainbike-Marathon Grand-Raid BCVS fand im Jahr 2021 statt. Damals ging die Veranstaltung bereits in die 31. Runde. Zweifelsohne stellt dieser Marathon eines der weltweit extremsten Eintagesrennen in dieser Kategorie dar. Die längste Strecke von Verbier bis Grimentz umfasst immerhin nicht nur 125 Kilometer, sondern die Teilnehmer überqueren auch mehrere Pässe. Es überrascht also nicht, dass die längste Route als große Herausforderung für alle Rennfahrer gilt.

Im Jahr 2021 fiel der Startschuss für die längste Strecke bereits um 6:30 Uhr. Das Wetter war am betreffenden Tag gut, wodurch ideale Bedingungen für das Rennen gegeben waren. Die Favoriten – unter ihnen Andreas Seewald, Martin Stosek, Martin Fanger und Urs Huber – fuhren ihrer Konkurrenz bereits auf dem ersten Abschnitt davon. Der Sieger kristallisierte sich schließlich auf der Schiebepassage zum Pas de Lona heraus. Auf dieser Route dominierte der deutsche Rennfahrer Andreas Seewald – er wurde letzten Endes auch zum diesjährigen Gesamtsieger erklärt. Auf Platz 2 schaffte es Martin Stosek aus Tschechien, während sich der Schweizer Martin Huber Bronze holte. Bei den Frauen ging die Französin Estelle Morel als Siegerin hervor. Janine Schneider schaffte es auf den zweiten und Katazina Sosna auf den dritten Platz.

Fazit

Bereits seit vielen Jahren findet der Mountainbike-Marathon Grand-Raid BCVS im Schweizer Kanton Wallis statt. Er stellt also einen wichtigen Fixpunkt für Mountainbiker aus aller Welt dar. Nach seinem Relaunch im Jahr 2021 fand auch schon ein weiteres Rennen statt – die Veranstaltung war abermals ein voller Erfolg. Auch 2023 ist im Sommer ein Event geplant. Gemäß den Angaben der Organisatoren wird der Marathon am Samstag, dem 19. August 2023 ausgetragen. Bei Schlechtwetter findet das Rennen am Sonntag statt.

Redaktionsleitung
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